Die neue Schulanlage in San Vittore hat einen starken öffentlichen Charakter, sucht den Dialog mit der bestehenden architektonischen Landschaft und präsentiert sich als erkennbares Merkmal in der Umgebung. Das Projekt ist in zwei miteinander verbundenen Volumen unterteilt. Das Hauptvolumen entwickelt sich auf drei Geschosschen und steht im Dialog mit anderen repräsentativen Strukturen von S.Vittore, wie dem alten Bahnhof und dem Pala-Turm, somit wird zu einem Orientierungspunkt in der Architekturlandschaft des Ortes.
Der neue Baukörper definiert einen neuen öffentlichen Raum für die gesamte Gemeinde, dennoch ist sein Präsenz leicht und seine Transparenzen verbinden Innen- und Aussenraum in einer kontinuierlichen Beziehung. Das Betreten der Schule bedeutet nicht, die Aussenwelt hinter sich zu lassen: immer wieder öffnen sich neue Türen zu neuen Innen- und Aussenräumen. Das Erdgeschoss öffnet sich zum Park im Westen und stellt eine direkte Beziehung zum Aussenraum dar; die Arkaden entlang der Fassaden filtern das Licht und bieten gedeckte Aussenräume. Die zentrale Halle verbindet alle Räume und überrascht mit ihrer natürlichen Beleuchtung von oben, gleichzeitig ermöglicht den Blick in verschiedenen Ausrichtungen auf den Park, das Dorfzentrum und das Tal.
Die Multifunktionshalle wird in einem eingeschossigen Längskörper entwickelt und durch ein zentrales Atrium mit der Schule verbunden. Der Raum kann unterteilt werden und kann als Turnhalle, Kantine oder für öffentliche Veranstaltungen gleichzeitig genutzt werden. Das Gebäudekörper stellt zugleich einen Filter zwischen den Spiel- und Freizeitaktivitäten, die im westlich anschliessenden Park stattfinden können, und dem östlich gelegenen Wohngebiet dar. Seine diskrete und dennoch scharfe Präsenz wird durch die grosszügige Veranda und die starke Verbindung zum Aussenraum unterstrichen. Diese Elemente verstärken das Charakter der Multifunktionshalle als Raum für Gruppenaktivitäten und Begegnungen.
Das neue Gebäude bietet sich daher als flexibler Raum an und kann sowohl die Funktionen der Schule aufnehmen als auch ein neues Zentrum der Begegnung und des Austauschs für die gesamte Gemeinde sein. Durch die Positionierung der beiden Volumen neben dem bestehenden Gemeindehaus entsteht ein neues Zentrum für die gesamte Gemeinde. Diese drei Körper definieren den neuen Eingangsplatz der Schule, der gegenüber dem zentralen Atrium platziert ist. Das Atrium bietet sowohl für die Schule als auch für die Multifunktionshalle einen abtrennbaren Eingangsbereich.
