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Im Dorf

Ort
Kaltbrunn, CH
Auftraggeber
Rüegg Kaltbrunn
Fläche
16'840 m²
Jahr
2021
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Neubau, Arealentwicklung

Wettbewerb auf Einladung

In Zusammenarbeit mit Duplex Architekten
Landschaft: Haag Landschaftsarchitektur
Bauingenieur: INGENI Zürich
Visualisierungen: fernweh architettura

Wie viele andere Dörfer zeichnet sich Kaltbrunn durch ein heterogenes, disparates Siedlungsmuster sowie die lineare Ausdehnung des Stadtzentrums entlang zwei Entwicklungsachsen aus. Mit der linearen Setzung der Baukörper und der vorgeschlagenen Hoftypologie sehen wir eine Chance, das Dorfzentrum in die Tiefe zu entwickeln und gleichsam die lineare Ordnung des Strassendorfs zu erhalten. Die viel kritisierte Heterogenität der Siedlungsstrukturen in Agglomerationsgemeinden werten wir als Potenzial. Es geht uns nicht darum mit einer Grossform oder Harmonie und Uniformität herzustellen, sondern das unvermittelte kleinkörnige Nebeneinander von drei unterschiedlicher Bautypen in ein kontrastreiches Miteinander zu verwandeln.

Das Areal wirkt durchlässig, ist für alle zugänglich und bildet eine gemeinsame Mitte. Morphologisch bestimmend sind die umliegenden Strassenräume, mit denen die neuen Bausteine einen je individuellen Dialog eingehen. Konträr dazu bildet die halböffentliche Mitte einen Siedlungshof der mit dem schwebenden Hallendach des Gemeinschaftsraums zu einem pulsierenden Herz der Wohnsiedlung werden kann.

Der neue Quartierplatz mit dem bestehenden "Rüegg Haus" bildet einen neuen Treffpunkt der Begegnung. Typologisch sind alle Häuser gleich aufgebaut, aber an Stelle von standardisierten Wohnmodellen wird mit Vielfalt, Individualität und auch Resilienz eine zeitgemässe Antwort auf die sich abzeichnenden Entwicklungen gegeben: Ausdifferenzierung der Lebensformen und -Stile, Abkehr vom klassischen Familienmodell, Zunahme der Ein-Personen Haushalte, sowie der demographische Wandel.

Die Mietwohnungen werden effizient über einen Laubengang erschlossen, der ausserdem für Alleinstehende einen wichtigen Ort für informelle Begegnungen darstellt. Die Eigentumswohnungen sind über ein gemeinsames, aussenliegendes Treppenhaus erschlossen welches so gestaltet ist, dass es auch als gemeinsame Balkonfläche genutzt werden kann. Das Erdgeschoss kann dank eines Mobilitätskonzepts umgenutzt werden. Somit entstehen umgenutzte Räume, die künftig neue Nutzungen aufnehmen können.

Holzelemente von den bestehenden Hallen werden für die Aussenmöblierung wiederverwendet und dienen gleichzeitig als Inspiration für die Fassadenerscheinung. Entlang der Laubengänge und Loggien werden die Fassaden begrünt als Beitrag zu einem gesünderen "Stadtklima" und für beste Aufenthaltsqualität. Die Hauptwohnräume sind den Wohnungsgrössen entsprechend dimensioniert und bieten jeweils eine räumliche Zonierung für den Wohn- und Essbereich mit direktem Bezug zur Loggia. Die Küchen sind so angeordnet, dass sie entweder geschlossen oder offen ausformuliert werden können, was ein breites Angebot für individuell unterschiedliche Bedürfnisse schafft.

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